© © Bundesarchiv / 183 - R29818 Emser Depesche: Wikipedia Commons
Bad Ems 1870, Anfang Juli. Frankreich und Preußen ringen um die Hegemonie in Europa. Wilhelm I., König von Preußen, weilt zur Kur in Bad Ems und erhält Besuch von einem französischen Gesandten. Es geht um die Besetzung des spanischen Königsthrons, der seit zwei Jahren vakant ist. Die Wahl ist auf Prinz Leopold von Hohenzollern gefallen, aber Napoleon III. will keinen Hohenzollern auf dem spanischen Thron, Leopold erklärte schließlich seinen Verzicht. Wilhelm I. soll aber zusätzlich bestätigen, dass er in Zukunft die Kandidaten eines Hohenzollern für die spanische Krone nicht billigt. Er lehnt ab und schickt aus Bad Ems eine Depesche entsprechenden Inhalts nach Berlin. Dort nimmt das Unglück seinen Lauf. Kanzler Otto von Bismarck verschärft den Wortlaut der Emser Depesche so stark für die Presse, dass er Frankreich und Napoleon III. brüskiert. Auf den gezielten Affront reagiert Frankreich mit einer Kriegserklärung. Preußen und der Norddeutsche Bund ziehen, unterstützt von den süddeutschen Ländern, in den Krieg, der 1871 mit der Niederlage Frankreichs endet. Wilhelm I. wird in Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert und Bismarck Reichskanzler des gesamtdeutschen Nationalstaates.