© Illustration: Susann Massute
München, 22. Januar. 2017. Auf Focus-Online erscheint folgende Titelzeile: „Krisen-Politik vorbei. Fed-Feind bringt Zinsen zurück: Darum ist Trump der Retter der deutschen Sparer.“ Die Computerzeitschrift „CHIP“ ersetzt sie durch die Zeilen: „Demokraten können es nicht fassen. Erstes irres Gesetz: Donald Trump verbietet weißen Schnee – ab jetzt muss alles grün sein.“ Die Meldung sieht täuschend echt aus. Mit nur wenigen Clicks ist sie im Netz platziert. Die Entstehung der Fälschung kann man auf einem Video-Clip verfolgen. „CHIP“ benutzt dafür die kostenlose in den USA entwikkelteWeb- App „Clone Zone“ der beiden Künstler Slava Balasanov und Analisa Techworth. Um ihr Tool
bekannt zu machen, fälschen die beiden am 1. April 2015 die Website der Zeitschrift „TechCrunch“. Sie platzieren darin ihr Foto und die Meldung, sie hätten 1,8 Millionen Dollar Startkapital erhalten. Dann teilen sie bei Facebook den Link dazu. Sie erhalten Glückwünsche ohne Ende, obwohl aus der Url http://techcrunch.com.clonezone.link/clonezone klar ersichtlich ist, dass es sich um eine gefälschte Nachricht handelt. Das sei schon ein wenig beängstigend, kommentiert Slava Balasanov sein eigenes Tool im April 2015. „Clone Zone“ sei ein Beispiel dafür, wie falsche Fakten verbreitet werden können, weil der durchschnittliche Internet-Nutzer die Informationen nicht überprüft.