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New York, 2. April 2003. Die USA führen im Irak einen „Präventivkrieg“ wegen angeblicher Massenvernichtungswaffen des Saddam-Regimes. Der Krieg ist international umstritten, der Rückhalt in den USA bröckelt. Da erscheinen die „New York Daily News“ mit einem „War Special“. Auf dem Titelbild Jessica Lynch, 19 Jahre alt. Darüber die Titelzeile „Rescued“ (gerettet). Die Soldatin sei in einen Hinterhalt und dann in die Hände irakischer Soldaten geraten. Eine US-Elitetruppe habe sie nach einer Woche befreit, trotz heftiger Gegenwehr ihrer irakischen Bewacher. Die Nation hat ihre Heldengeschichte mit allen Zutaten eines Hollywood-Dramas: Schurken, Helden und eine junge schöne Frau. Später stellte sich heraus, dass Jessica Lynch im Verlauf eines nächtlichen Einsatzes von einer Spezialeinheit aus dem Krankenhaus abgeholt worden war, ohne dass die Amerikaner auf Widerstand stießen. Das Gebiet um das Hospital war zu diesem Zeitpunkt frei von irakischen Soldaten. Zudem hatten die irakischen Ärzte Jessica Lynch zuvor mit Blutspenden das Leben gerettet und der Hinterhalt war ein Unfall. Der Humvee der US-Soldaten war auf einen Sattelzug aufgefahren.