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London, 9. November 2016. In den USA gewinnt der Multimilliardär Donald Trump überraschend die Wahl. Am gleichen Tag verschickt das Unternehmen Cambridge Analytica in London eine Pressemitteilung. „Wir sind begeistert, dass unser revolutionärer Ansatz der datengetriebenen Kommunikation einen derart grundlegenden Beitrag zum Sieg für Donald Trump leistet.“ Dafür hat das Cambridge Analytica das Netz zur Menschensuchmaschine umfunktioniert. Das Unternehmen hat die Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern ausgewertet und aus Informationen über Alter, Geschlecht, politische Einstellungen, sexuelle Orientierung, Eigenschaften wie Offenheit, Ängstlichkeit, Neugier, Krankheiten, etc. Persönlichkeitsprofile entwickelt. Die wurden für individuell zugeschnittene Wahl- Botschaften u.a. im US-Wahlkampf genutzt. Frustrierte Arbeitslose beispielsweise erhielten andere als weltoffene Konservative oder als Einwanderer, die weitere Einwanderer ablehnen. Potentielle Wähler der Demokraten wurden durch abwertende Botschaften über Hillary Clinton demotiviert. Hauptziele dieses Microtargeting waren die Staaten Pennsylvania und Wisconsin, wo Trump sehr knapp gewann. Die Kampagne hat die Wahlen also möglicherweise zugunsten von Trump beeinflusst.
Facebook-Gründer Marc Zuckerberg wurde daraufhin im US-Kongress und vom EU-Parlament befragt, aber mehr als ein „es tut mir leid“ kam dabei nicht heraus.